Seit beinahe 30 Jahren setzt sich die Jerusalemer Stadtverwaltung für
den Schüleraustausch ein. Sie sieht die israelischen Jugendlichen, die in
dessen Rahmen ins Ausland reisen, als Mini-Botschafter ihres Landes und
besteht daher auf ein intensives Vorbereitungsprogramm von drei Monaten,
während denen sich die Schüler mit ihrem Gastland, aber auch mit dem
Heimatland vertraut machen müssen: So stehen beispielsweise Besuche in der
Knesset, dem israelischen Parlament an und in der Botschaft des
Gastlandes, sowie die Besichtigung von Yad Vashem, der
Holocaustgedenkstätte in Jerusalem. Parallel zu diesen Programmteilen
finden Seminare zum Thema Verständigung und Toleranz statt; wer den
jeweiligen Treffen fern bleibt, kann nicht am Austauschprojekt teilnehmen.
15 mal jährlich reisen 15 bis 20 israelische Schüler aus Jerusalem ins
Ausland, wo sich ihr Aufenthalt von zwei bis drei Wochen nicht selten auf
zwei Länder aufteilt. Folglich besuchen 30 bis 40 ausländische
Jugendgruppen die Hauptstadt pro Jahr, gegen 60 Prozent stammen aus
Deutschland und 40 Prozent aus den restlichen europäischen
Austauschländern. Ein Drittel des Besuches wird dem gesellschaftlichen
Aspekt gewidmet, ein weiteres Drittel dem touristischen und die Hälfte dem
erzieherischen.
Die Finanzierung der Austauschprojekte erfolgt über die
Stadtverwaltung, die Jerusalem Foundation, sowie private Spender. Im Falle
Deutschlands übernimmt jeweils auch noch die Regierung einen Teil der
Kosten. Gleichzeitig erfolgt eine beinahe symbolische Beteiligung der
Jugendlichen. Wer sich jedoch zu einer entsprechenden Zahlung nicht
imstande sieht, dem wird ein Stipendium zur Verfügung gestellt.
Bei den 18 Jugendlichen, die im Sommer 2000 erstmals an einem
Schüleraustausch mit einer Schweizer Schule teilnahmen, handelte es sich,
auf Wunsch der Schweizer, um eine gemischte, jüdisch-arabische Gruppe. Im
Jahr 2000 gab es vier solche gemischte Gruppen. Im Jahr 2001 eine.
Cha.